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Stellungnahme für das Rektorat zur aktuellen Corona-Situation und den damit verbundenen Problematiken für Studierende

on Sa., 04/12/2021 - 19:17

Sehr geehrtes Rektorat,

die sich schnell ändernde Infektionslage fordert ein ebenso schnelles Handeln. Jedoch sollten in diesen Handlungen und Überlegungen die Bedürfnisse der Studierenden nicht vergessen werden. Die Unsicherheit der Studierenden macht sich an verschiedenen Stellen bemerkbar und die Entscheidungen von Seiten der Hochschule für Studierende nicht immer verständlich kommuniziert.

Wir tragen in diesem Anschreiben einige Aspekte vor, die für uns als Studierendenschaft von Bedeutung sind und bitten diese bei zukünftigen Beratungen mitzubedenken.

Teil 1 Zugang zu Bibliotheken und Lernräumen!
Ein wichtiges studentisches Anliegen ist, dass alle Bibliotheken in Heidelberg offenbleiben. Verschärft sich die pandemische Lage, bitten wir dringend darum, dass der Zugang zu den unverzichtbaren Lernräumen durch Lösungen, wie etwa die 2G(+) Regel ermöglicht wird.

Grund hierfür ist, dass viele Studierende auf den Lernraum und die Buchausleihe angewiesen sind und von dem Angebot Gebrauch machen wollen und müssen. Des Weiteren braucht es ein weiteres Ausbauen der Lernplätze in den Räumlichkeiten der Pädagogischen Hochschule. Es gibt viele Studierende, die keine gute technische
Infrastruktur oder einen ruhigen Arbeitsplatz zu Hause haben und deshalb auf einen Lernplatz in der PH angewiesen sind. Neben der aktiven Teilnahme der Studierenden an Seminaren, ist auch das Einhalten von Regelstudienzeiten und die Qualität unserer Lehrer:innen-Ausbildung massiv gefährdet, wenn durch die Hochschule weiterhin unzureichend ruhige Orte des Lernens bereitgestellt werden.

Teil 2 Seminare: Online oder Präsenz?
Zudem wurde an uns herangetragen, dass viele Dozierende von heute auf morgen in die Online-Lehre gewechselt haben. Dies ist für viele Studierende nicht nachvollziehbar, da dies ohne Absprache geschah. Viele haben bewusst Seminare in Präsenz gewählt und sind nun abhängig von der Entscheidung der Dozierenden, die
auch ihre nachvollziehbaren Gründe haben können, jedoch haben sie die Beteiligten nicht in diesen Entscheidungsprozess miteinbezogen. Zudem bestehen geschaffene Rahmenbedingungen für mehr Präsenzveranstaltungen, wie dem Schreiben der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst vom 16.11.2021 zu entnehmen ist.

Ein ausschließlich digitales Lernen erschwert das Studium: Die sozialen Kontakte, der Austausch und das gemeinsame Lernen vor Ort finden nicht mehr statt. Der Aufwand des Prüfens der Hygieneregeln, das Maskentragen, Abstandhalten und die Kontrolle der 3G (perspektivisch 2G(+) Regel) an der PH Heidelberg, erscheint uns gering im Vergleich zu den großen Verlusten, welche die digitalen Lehr-Lernangebote mit sich bringen.

Teil 3 Seminargestaltung - Für alle eine Herausforderung!
Weiterführend soll angemerkt werden, dass die Online-Lehre, wenn es sich nicht vermeiden lässt, von Seiten der Lehrenden interessanter und interaktiver gestaltet werden könnte. Hierbei ist ein umfassendes und verbindliches Konzept zur digitalen Bildung notwendig. Vor allem von asynchronen Sitzungen sollte möglichst abgesehen
werden, da dadurch kein Raum für Austausch und Fragen gewährleistet werden kann. Falls dennoch Veranstaltungen in asynchroner Form stattfinden, muss reflektiert werden, ob der Zeitrahmen für die zu bearbeitenden Aufgaben vergleichbar mit der tatsächlichen Veranstaltungsdauer ist, sodass kein zusätzlicher Workload für die Studierenden entsteht.

Teil 4 Kommunikation: Weiter miteinander für die Sache!
Wir halten es für notwendig, dass neue Informationen, welche die Lehre und das Leben an der Hochschule betreffen, auch via soziale Medien oder Stud.IP, in Form einer regelmäßigen (wöchentlichen) Rundmail, an alle Studierende geteilt werden, um eine größere Bandbreite an Studierenden zu erreichen und diesbezüglich Transparenz zu schaffen.

Auch Lehrende geben verschiedene Informationen mit guter Absicht an Studierende weiter - letztendlich führt dies aber zu weiteren Unsicherheiten. Wir würden eine einheitliche Kommunikationslinie der Lehrenden dahingehend begrüßen.

Allgemein sollte die Meinung der Studierenden, zum Beispiel durch Umfragen oder Kommunikation in Seminaren/Vorlesungen, mehr eingefordert werden. Lehrende könnten sich bezüglich dieser Thematik mit Studierenden besprechen und austauschen, sodass ein möglichst erfolgreiches Lehr-Lernergebnis gewährleistet
werden kann. In diesem Sinne wäre eine PH-weite Umfrage, wie die zukünftige Lehre im Wintersemester gestaltet werden sollte – online oder in Präsenz – ein Vorschlag, um die Meinung der Studierendenschaft einzuholen. Ohne Absprache im Vorhinein und im Zusammenhang mit den abrupten Wechseln zu asynchronen, anonymen Veranstaltungen, verlieren viele Studierende den Anschluss und/oder erleiden hohe psychische Belastungen.

Nichtsdestotrotz bitten wir auch darum, Studierende mit Care-Aufgaben, die Risikopatient:innen sind oder Kontakt zu Letzteren haben, nicht zu übergehen und diesen ein (hybrides) Lernangebot zu ermöglichen.

Wir plädieren somit abschließend für eine Lehre, die sich an den Bedürfnissen der Studierenden orientiert und dabei die Herausforderungen für Lernende nicht unterschätzt.
 
gez. Studierendenparlament der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

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