Skip directly to content

Einschätzung der PCB-Belastung und Messergebnisse aus dem Gutachten der Messungen im Oktober 2015

on Mi., 13/01/2016 - 17:02

1. Einschätzung der PCB-Belastung (Auszug aus: Richtlinie für die Bewertung und Sanierung PCB-belasteter Baustoffe und Bauteile in Gebäuden (PCB-Richtlinie) – Fassung September 1994)
2. Messergebnisse und Ausschnitte aus dem Gutachten der Messungen im Oktober 2015 der PH Heidelberg
 

  1. Bewertung der PCB-Belastung von Räumen und der Dringlichkeit von Sanierungsmaßnahmen

 
Von PCB-belasteten Baustoffen und Bauteilen in Räumen können Gesundheitsrisiken für die Nutzer der Räume ausgehen. Das gesundheitliche Risiko steigt mit der Konzentration der PCB in der Raumluft und der Aufenthaltsdauer im Raum. Die folgende Bewertung der Dringlichkeit einer Sanierung erfolgt aufgrund der toxikologischen Bewertung von PCB in der Innenraumluft dauerhaft genutzter Räume durch das frühere Bundesgesundheitsamt und die Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Medizinalbeamten der Länder (AGLMB). Auf der Grundlage des Beschlusses des Ausschusses für Umwelthygiene der AGLMB vom 14./15. Juni 1993 werden folgende Empfehlungen für sachgerecht angesehen:
–  Raumluftkonzentrationen unter 300 ng PCB/m³ Luft sind als langfristig tolerabel anzusehen (Vorsorgewert).
–  bei Raumluftkonzentrationen zwischen 300 und 3000 ng PCB/m³  Luft wird empfohlen, die Quelle der Raumluftverunreinigung aufzuspüren und nach Möglichkeit unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit zu beseitigen oder zumindest eine Verminderung der PCB-Konzentration (z. B. durch regelmäßiges Lüften sowie gründliche Reinigung und Entstaubung der Räume) anzustreben.
Der Zielwert liegt bei weniger als 300 ng PCB/m³  Luft.
–  Raumluftkonzentrationen oberhalb von 3000 ng PCB/m³ Luft sollten im Hinblick auf mögliche andere nicht kontrollierbare PCB-Belastungen vermieden werden. Bei entsprechenden Befunden sollten unverzüglich Kontrollanalysen durchgeführt werden. Bei Bestätigung des Wertes sind in Abhängigkeit von der Belastung zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken in diesen Räumen unverzüglich Maßnahmen zur Verringerung der Raumluftkonzentration von PCB zu ergreifen. Die Sanierungsmaßnahmen müssen geeignet sein, die PCB-Aufnahme wirksam zu vermindern.
Der Zielwert liegt auch hier bei weniger als 300 ng PCB/m³  Luft (Sanierungsleitwert).
Die zuständigen Stellen orientieren sich bei der Bewertung entsprechender Sachverhalte an diesen Empfehlungen. Zur Erläuterung wird auf folgendes hingewiesen:
Dieser Beurteilung liegt eine tolerable tägliche Aufnahmemenge (TDI-Wert) von 1 pg PCB/kg Körpergewicht zugrunde, der vom früheren Bundesgesundheitsamt und der Deutschen Forschungsgemeinschaft abgeleitet wurde. Um möglichen Gefahren für Leben oder Gesundheit zu begegnen, ist eine längerfristige Überschreitung des genannten TDI-Wertes zu vermeiden.
Unter Vorsorgeaspekten sollte die anteilige Aufnahme über die Luft nicht mehr als 10% des genannten TDI-Wertes betragen. Dies ist bei ganztägigem Aufenthalt in Innenräumen bei Raumluftkonzentrationen  bis  300 ng  PCB/m³   Luft  gewährleistet.  Da  über  Nahrungsmittel  derzeit  durchschnittlich etwa 0,1 µg PCB/kg Körpergewicht pro Tag aufgenommen werden, ist auch bei höheren Raumluftkonzentrationen, insbesondere bei verkürzter Aufenthaltsdauer, eine Überschreitung des genannten TDI-Wertes nicht unmittelbar gegeben. In Räumen, die keiner täglichen, länger andauernden Nutzung unterliegen, kann dem Vorsorgegedanken in ausreichendem Maße Rechnung getragen sein, wenn die PCB-Raumluftkonzentration durch Lüften und Feuchtwischen möglichst gering gehalten wird.
In  Räumen  mit  im  Jahresmittel  zu  erwartenden  Raumluftkonzentrationen  über  3000 ng  PCB/m³ Luft kann bei einer täglichen Aufenthaltsdauer von 24 Stunden der genannte TDI-Wert allein durch die  inhalative  Aufnahme  überschritten  werden;  in  diesen  Fällen  sind  daher  Maßnahmen  zur  Abwehr einer möglichen Gefahr für Leben oder Gesundheit angezeigt. Bei kürzerer mittlerer Aufenthaltsdauer  pro  Tag  sind  bei  Überschreitung  entsprechend  höherer  Raumluftkonzentrationen  Gefahrenabwehrmaßnahmen angezeigt.
 
(Quelle: Richtlinie für die Bewertung und Sanierung PCB-belasteter Baustoffe und Bauteile in Gebäuden (PCB-Richtlinie) – Fassung September 1994 in der Vorschriftensammlung der Staatlichen Gewerbeaufsicht Baden-Württemberg, Version 01/2001)
 

  1. Messergebnisse und Ausschnitte aus dem Gutachten der Messungen im Oktober 2015 der PH Heidelberg

 
Bewertung der PCB-belasteten Räume:

  • 3 Werte <300: 118 ng/m³ (B208), 131 ng/m³ (B222), 204 ng/m³ (A308) à langfristig tolerabel
  • 9 Werte zwischen 300 und 3000: 348 ng/m³ (B129), 665 ng/m³ (B310), 995 ng/m³ (A -125 Keller), 1020 ng/m³ (A108), 1560 ng/m³ (A007), 1590 ng/m³ (A005), 2100 ng/m³ (B316a), 2413 ng/m³ (A420) à Verminderung der PCB-Konzentration
  • 1 Wert >3000: 3255 ng/m³ (A414) à unverzügliche Maßnahmen zur Verminderung der PCB-Konzentration (Sanierung)

 
=> Zu erwarten ist, dass sich die Aufenthaltsdauer der Personen in den belasteten Räumen auf diese Einschätzung der Werte verändert (wir halten uns weniger als 24 Stunden an 7 Tagen der Woche in der PH auf)
=> Jedoch besteht die Vermutung, dass die Werte nach den neuen Messungen möglicherweise besser sind, da die Temperatur im Gegensatz zu den vorherigen Messungen gesunken ist. D.h. je wärmer es wieder wird, desto mehr kann die PCB-Belastung steigen.
 
Ausschnitte aus den PCB-Sofortmaßnahmen des Gutachtens

  • Veranlassung eines Beschäftigungsverbots für Schwangere im Gebäudekomplex (Studierenden in der Schwangerschaft, stillend oder mit Kleinkind wird empfohlen die Studienbedingungen mit dem Gleichstellungsbüro abzusprechen, ob Raumwechsel etc. möglich sind)
  • Lüften
  • Vermehrte Reinigung

 
Weitere Messungen sind 2016 im Monat März veranschlagt und sollen ab sofort jedes Quartal durchgeführt werden (Messraster mit gleichen Messstellen).
 
==> In Kürze geht eine Website mit den aktuellen Messwerten und Beantwortung der Fragen der Studierenden online. Die Webadresse dazu wird nach Fertigstellung dieser Website bekannt gegeben.
 
Achtung: Die obenstehenden Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind ebenfalls ohne Gewähr, da sie handschriftlich aus dem vorliegenden Gutachten in der Abteilung Technik und Bau der Hochschule entnommen wurden.

Post new comment

Filtered HTML

  • Internet- und E-Mail-Adressen werden automatisch umgewandelt.
  • Erlaubte HTML-Tags: <a> <em> <strong> <cite> <blockquote> <code> <ul> <ol> <li> <dl> <dt> <dd>
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Internet- und E-Mail-Adressen werden automatisch umgewandelt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
CAPTCHA
This question is for testing whether or not you are a human visitor and to prevent automated spam submissions.
Target Image