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Desolate Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen

on Fr., 20/11/2015 - 19:33

In der Wissenschaft, an Hochschulen und Universitäten herrschen noch immer prekäre Beschäftigungsverhältnisse für viele Beschäftigte. Bereits im Juni diesen Jahres hatte Ole Müller hier darauf aufmerksam gemacht. Nun greift der Freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs) diese Thematik wieder auf. So sind 90% der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen lediglich befristet angestellt und 53% dieser Beschäftigungen belaufen sich dabei auf unter ein Jahr. Dadurch sind diese Personen über Jahre hinweg auf stetig neue Zeitverträge durch Drittmittel angewiesen und stehen so in einem Abhängigkeitsverhältnis, die bei vielen Beschäftigten bis hin zur Selbstausbeutung gehe.
Die Situation ist ebenso für Lehrbeauftragte und studentische Hilfskräfte in Deutschland nicht sehr gut. So werden Erstgenannte mit Löhnen abgespeist, die richtig berechnet weit unter dem Mindestlohn liegen würden. Denn Vor- und Nachbereitungen von Veranstaltungen sowie Beratungs- und Korrekturzeiten werden in der Entlohnung nicht miteinberechnet.
Auch die Lage studentischer Hilfskräfte scheint in ganz Deutschland desolat zu sein. In der Regel sind diese nicht in Tarifverträgen gebunden, bekommen so einen sehr niedrigen Lohn, welcher im Krankheitsfall nicht weitergezahlt wird. Oft werden studentische Hilfskräfte in ständige Verwaltungsstellen eingesetzt, bei denen sie dennoch keine längerfristigen Verträge bekommen können.
Nun kommt dazu, dass am 2. Dezember eine Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes in den Bundestag eingebracht werden soll, welches laut des fzs lediglich weitere Verschlechterungen mit sich bringt. Beispielweise soll die Beschäftigungsdauer studentischer Hilfskräfte auf vier Jahre begrenzt werden. Dadurch können bei Studierenden, die darauf angewiesen sind, finanzielle Nöte entstehen. Die weiteren Punkte sind hier genauer erörtert.
Auch aufgrund dieser möglichen Gesetzesänderung ruft der fzs zu bundesweiten Vollversammlungen aller studentischen Beschäftigen für den 1. Dezember an allen Hochschulen aus, um die geschilderten Problematiken zu besprechen und sich zu vernetzen.
An unserer Hochschule muss zunächst erörtert werden, inwieweit die dargelegten Probleme auftreten. Deswegen werden wir zunächst kein physisches Treffen abhalten. Auf jeden Fall sollten sich aber jene, die sich schon jetzt ungerecht behandelt fühlen und sich dahingehend vernetzen möchten, unter aussen.stupa@ph-heidelberg.net melden. Falls also Probleme auf der einen und Interesse auf der anderen Seite bestehen, freue ich mich auf Zuschriften. Über weitere Informationen werdet ihr hier auch konstant informiert.
 
Quellen & weitere Informationen:

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