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Stupa der PH Heidelberg unterstützt den neuen baden-württembergischen Bildungsplan

on Mo., 22/06/2015 - 23:11

PH-Studierende verfassen Stellungnahme zum neuen Bildungsplan. / Heranwachsende sollen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sensibilisiert werden. / Vielfalt und Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ) muss gefördert werden.
 
Heidelberg. Am 21.Juni 2015 wurde zum wiederholten Mal zu einer „Demo für alle – Ehe und Familie vor! Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder“ in Stuttgart aufgerufen. Die so genannte Initiative für Familienschutz hat es sich auf die Fahne geschrieben die Einführung des neuen Bildungsplans in Baden-Württemberg verhindern zu wollen. Diese Bestrebungen kritisiert die Studierendenvertretung der Pädagogischen Hochschule (PH) Heidelberg vehement! Das Studierendenparlament (Stupa) der PH Heidelberg begrüßt ausdrücklich die Absicht der Landesregierung Heranwachsende für eine Vielfalt von geschlechtlichen und sexuellen Identitäten zu sensibilisieren.
 
„Wir sind der Meinung, dass Jugendliche, deren geschlechtliche und/oder sexuelle Identität mit der gesellschaftlich anerkannten Norm nicht deckungsgleich ist, Unterstützung und Wertschätzung für ihre Entwicklung erfahren müssen. Leider gibt es zahlreiche Negativbeispiele, in denen sich Kinder und Jugendliche nicht trauen, zu sich und zu ihren Gefühlen zu stehen.“, führt Moritz Schilling, Politikreferent des Studierendenparlamentes aus.
 
Da Diskriminierung nicht nur durch Mitschüler*innen, sondern – empirisch belegt – auch durch Lehrkräfte verübt wird, ist es unabdingbar, nicht nur die Heranwachsenden selbst, sondern gleichermaßen auch die Institution Schule und insbesondere die Lehrkräfte für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt zu sensibilisieren. „Mit einem Coming Out (während der Schulzeit) gehen oftmals Etikettierungs- und Stigmatisierungsprozesse einher. Soziale Exklusion und der Verlust des Selbstwertgefühls, sowie Ohnmacht bis hin zum Suizid sind nicht selten die Konsequenzen. Deshalb sollte es in unser aller Interesse sein diesen Diskriminierungen früh entgegenzuwirken.“, erklärt Anna Lake, Antidiskriminierungsreferentin des Studierendenparlamentes.
 
Des Weiteren fordert das Stupa die Pädagogische Hochschule Heidelberg dazu auf, zu den aktuellen Vorgängen Stellung zu beziehen und die Thematik „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ in ihr Studiencurriculum aufzunehmen und ihr einen höheren Stellenwert zukommen zu lassen. „Es ist an der Zeit, dass die Pädagogische Hochschule zu dem steht, was sie in ihrem Leitbild verankert hat“, betont Oliver Riotte, Präsident des Studierendenparlamentes, mit Verweis auf den Diversitätsplan der PH Heidelberg.
 
 
Hintergrund
Anlass für diese Demo waren die geplanten Änderungen im neuen Bildungsplan – im Zuge der Novellierung dessen versucht die grün-rote Landesregierung, Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt obligatorisch in den Schulcurricula zu etablieren. Darüber hinaus hat die Landesregierung einen Aktionsplan entworfen, der auch außerhalb der Institution Schule gesellschaftliche Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ) fördern soll.
 
Als soziologischer Begriff bedeutet Inklusion Barrierefreiheit und Teilhabe in sämtlichen Lebensbereichen für alle Menschen. Dabei sollten verstärkt Menschen in den Blick genommen werden, die z.B. auf Grund ihrer Herkunft, ihrer Sexualität, ihres Geschlechts oder ihrer Behinderung nicht den gesellschaftlichen Normen  entsprechen und deswegen Diskriminierungen ausgesetzt sind. Inklusion muss Stigmatisierung und Diskriminierung entgegenwirken und bedarf nicht nur einer ausgefeilten Theorie, sondern vor allem einer gelebten Praxis. Hierfür sind strukturelle und gesellschaftliche Veränderungsprozesse unabdingbar.
 
Der Diversitätsplan der PH Heidelberg (2012) besagt:
Dass „Bildung nur im Interesse, an der Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Menschen, Kulturen, Lebensformen und Existenzbedingungen, sowie in deren Wahrnehmung, Anerkennung und Wertschätzung entstehen und gelingen kann.“
http://www.ph-heidelberg.de/fileadmin/de/hochschule/Struktur-_und_Entwicklungsplan/PHHD_StEP_A._Diversit%C3%A4tsplan.pdf
 
 
Kontaktdaten:
Studierendenparlament PH Heidelberg
Keplerstr.87
69120 Heidelberg
Homepage: http://stupa.ph-heidelberg.net/
Mail: antidis.stupa@ph-heidelberg.net

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